Die Speisetafel Abraham

Einer Deutung über die Herkunft dieses Ausdrucks bezieht sich auf die Großzügigkeit und Gastfreundschaft des Propheten Abraham. Abraham soll, anstatt alleine zu essen, stets Gäste zu sich eingeladen und sie leidenschaftlich bewirtet haben. Daher ist „Halil Ibrahim Sofrası (Speisetafel Abrahams)“ auch eine Tafel, an der jeder willkommen geheißen wird. „Khalil“ ist in der islamischen Tradition der Beiname Abrahams und bedeutet „Freund“ im Sinne von „Freund Gottes“.

Die andere Deutung über die Herkunft des Ausdrucks „Halil Ibrahim Sofrası“ beruht auf einer Geschichte zweier Brüder; Halil und Ibrahim. Es heißt, dass die beiden Brüder Land besaßen und den daraus gewonnenen Ertrag unter sich halbierten. Eines Tages schlägt der ältere Bruder Halil seinem jüngeren Bruder vor, er könne für den Transport des Ertrags Säcke beschaffen und Ibrahim solle währenddessen auf die Ernte aufpassen. Während der Abwesenheit Halils fügt Ibrahim einen Teil seines Anteils zu dem seines älteren Bruders hinzu; mit dem Gedanken, dass Halil verheiratet sei, Kinder habe und daher auf einen höheren Anteil Anspruch habe als er. Als Halil zurückkehrt und Ibrahim daraufhin einen Teil seines Ertrags in einen Sack füllt und ihn nach Hause trägt, kommt Halil auf denselben Gedanken und fügt einen Teil seines Anteils zu dem Anteil seines jüngeren Bruders hinzu. Seine Überlegung ist, dass Ibrahim noch nicht verheiratet sei, noch keine Familie gegründet habe und daher einen höheren Anteil benötige als er selbst. So geht das gegenseitige Beifügen des eigenen Anteils zu dem des Bruders bis zum späten Abend weiter, ohne dass sie vom Handeln des jeweils anderen wissen und ohne dass sich von der Ernte etwas verringert. Gott belohnt sie nämlich aufgrund ihres großzügigen und brüderlichen Verhaltens mit der Mehrung der Ernte und verleiht ihnen Seinen Segen.

  • Die Tafel speist insbesondere an Festtagen und Feiertagen die Bedürftige.
  • Vergleichbar dem gemeinschaftlichen Fastenbrechen, zu dem alle Menschen in die Moscheen eingeladen werden, wird das Fleisch der Opfertiere am Opferfest mit den Bedürftigen und Nachbarn geteilt.
  • Einen Tag vor den Festtagen wird bekannt gegeben, dass eine Tafel aufgestellt wird.
  • Männer, Frauen, wie auch Kinder werden mobilisiert und unterstützen organisatorisch.
  • Alle Bilder, die zu diesem Anlass entstehen, bitte ebenfalls an folgende Mailadresse senden: wohlfahrt@ditib.de