Ein großer Teil der Flüchtlinge, die im Kampf ums Überleben in Deutschland Zuflucht suchen, sind Muslime. Aus der islamischen Geschichte kennen wir das Beispiel der Muhadschirun. Das erlebte Leid dieser Auswanderer, die zur Zeit des Propheten Muhammed (sav) von Mekka nach Medina vor den Ungläubigen flüchteten, weil sie Folter und Drohungen ausgesetzt waren, sehen wir nun in anderer Form im 21. Jahrhundert. Die in Deutschland lebenden Einheimischen, darunter auch ansässige Muslime, zeigen sich solidarisch. Sie wollen in dieser schweren Zeit mit den Flüchtlingen, wie damals die in Medina ansässige Bevölkerung, die Ensar, als Helfer agieren. Hierbei sind die Ensar Vorbilder, die uns daran erinnern, alles Mögliche zu tun und den notwendigen Beistand zu leisten. Dieses Menschenrecht wollen wir als Einheimische im Sinne einer Geschwisterlichkeit den Flüchtlingen gegenüber ins 21. Jahrhundert tragen.
Die DITIB trägt gegenüber den Hunderttausenden von Menschen, die aus ihrer Heimat ausreisen mussten und zu uns geflüchtet sind, eine große Verantwortung. In ganz Deutschland gibt es 850 DITIB-Moscheen, die über eine religiöse Einrichtung hinaus, in manchen, vor allem kleinen Orten, unter zahlreichen Institutionen die einzigen Treffpunkte für Muslime sind. Diese Treffen finden auch außerhalb der Freitags-und Festgebete statt. Auch außerhalb der Gottesdienste werden wir uns unseren muslimischen Geschwistern, welche Sprache sie auch immer sprechen mögen, nähern, mit ihnen fühlen, empathisch sein, mit unserem Herzen und unserem Gewissen eins sein. Hiermit wollen wir die Geschwisterlichkeit zwischen Gesellschaft (Ensar) und Flüchtlingen (Muhadschirun) aufleben lassen. Aus diesem Grunde sind alle Moscheen und Gemeinden dazu aufgerufen, an den unten aufgeführten Projekten mitzuwirken.
Jede Moschee sollte für die Ensar-Muhadschir-Geschwisterlichkeit Verantwortung übernehmen und eine Arbeitsgruppe bilden. Gleichsprachige sollen als Sprachmittler zwischen Gesellschaft (Ensar) und Flüchtlingen (Muhadschirun) fungieren. Jede Moschee soll die Verantwortung aus eigenen Ressourcen bewerkstelligen. Die Ergebnisse aus unseren Aktivitäten sollten wir nicht für uns behalten. So sollen alle Aktivitäten durch Bilder und Kurzinformationen dokumentiert werden. Dazu sollen diese Bilder und Informationen auf jeden Fall zusammenfassend an den DITIB-Bundesverband Köln gesendet werden. Für dieses Anliegen sollte die E-Mail-Adresse wohlfahrt@ditib.de genutzt werden. Dadurch machen wir als ansässige Muslime sichtbar, dass wir nicht unbeteiligt sind und unsere Verantwortung mit der Öffentlichkeit und der DITIB-Gemeinschaft teilen.